Donnerstag, 21. Januar 2010
Protest gegen Eltern
In Schulzeiten begann ich zu rauchen. Relativ schnell bekamen dies meine Eltern mit. Mein kleiner Bruder spielte eines abends "Drogenpolizei" und fand in meiner Jackentasche an der Garderobe eine Packung Zigaretten. Er war natürlich hellauf begeistert einen solchen Fund gemacht zu haben und schrie dies durchs ganze Haus. "Na, toll", dachte ich damals. Erst taten meine Eltern noch auf verständnisvoll: "Wir haben früher ja auch mal eine Zigarette geraucht, Rothändle, filterlos." "Toll", dachte ich.

Als die Eltern merkten, dass die Packung, die da gefunden wurde, nicht die einzige sein sollte, begannen sie es mit Sätzen, wie diesem: "Da schicken wir euch aufs Gymnasium, ihr seid intelligent und raucht trotzdem. Eigentlich müsstet ihr doch von den Folgen wissen." Na ja. So ging das halt immer weiter, immer wieder kamen Sticheleien oder Ermahnungen in diese Richtung.

In all den Jahren, in denen ich Raucher war, rauchte ich niemals vor meinen Eltern. Ich war schon lange ausgezogen, hatte mein Studium gerade abgeschlossen, stand in Lohn und Brot, hatte zwischendurch sogar schon einmal fünf Jahre als Nichtraucher gelebt, dann allerdings wieder begonnen, da kamen meine Eltern in die weit entfernte Stadt zu Besuch. Wie das bei uns dann oft so ist, sie luden mich zum Essen ein. Danach rauchte ich eine Zigarette, vor allem weil die Lust so groß darauf war und ich dachte: "Jetzt bin ich richtig erwachsen, habe einiges gemeistert, lebe mein eigenes Leben und kann tun und lassen was ich will." Dies war eine meiner letzten Zigaretten.

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