Sonntag, 25. Januar 2009
Mit B. Ü., dieser alten Volleule oder Schnapsdrossel, auf der Tanzfläche gestanden und ihn mal wieder gesehen, wie er einfach so umfällt, dabei ein blonde, junge Frau mit auf den von Alkohol verklebten und mit Zigaretten übersäten alten ostberliner Holzboden zieht. In Kreuzberg sehe ich ihn auch regelmäßig in und aus den Kneipen fallen. Meist hat er dabei einen kleinen Papierstapel von DIN A4-Blättern unter dem Arm. Würde mich mal interessieren, was da so drauf notiert ist. Letzte Nacht hatte er hinzukommend noch seine Possy dabei, die in stütze, auf ihn aufpasste, ihm immer wieder seinen Hut aufsetzte und vor der Location Tüten baute. Wie ärmlich. Der ehemalige Reiz, der damals von ihm ausging und der die gesamte Frauenwelt, zumindest was diejenigen in meinem Bekannten- und Freundeskreis betrifft, die von seinem "Outlaw"-Image total bezierzt waren und sich wünschten, auch so einen kaputten und unkommunikativen Freund zu haben, der den Sinn des Daseins sucht, auf der Suche allerdings an sich selbst zerbricht und sich aufgrund dessen bis zur Besinnungslosigkeit betäubt, diesen Reiz hat er meiner Meinung nach verloren. Er kam mir nicht wie ein Mann, sondern wie ein Kind vor.

Immerhin aber hat mich die Begegnung bis in einen Traum verfolgt. Allerdings telefoniert er darin immer mit seiner Mutter. In den Telefonaten bittet er sie, ihn und seine Freunde, auf Partys zu fahren bzw. wieder abzuholen.

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