Mittwoch, 17. Oktober 2007
Mensch Leute, beruhigt euch doch erst einmal und kommt runter, wenn ihr euch ungerecht behandelt fühlt. Das gilt sowohl für das Reagieren im Privatleben als auch im Job. Es hilft doch nichts, gleich loszupoltern, wenn irgendwas nicht so ist, wie ihr es euch vorstellt.

Da ruft mich heute Morgen eine Freundin an und erzählt aufgeregt, die Stimme überschlägt sich fast, dass sie jetzt einen Anwalt bräuchte. Sie habe gestern das Arbeitszeugnis ihres letzten Arbeitgebers erhalten und das sei nur eine "Zwei". So was ist ärgerlich, keine Frage. Vor allem wenn man sich voll reingehängt hatte und alles super lief. Doch da muss nicht gleich ein Anwalt her. Da kann man vielleicht erst einmal anrufen oder ne Mail schicken. Vielleicht lässt sich das Ganze schnell und problemlos aus dem Weg schaffen ohne sofort sämtliche Geschütze zu fahren.

Eine andere Freundin stand letzte Woche kurz davor, ihre Beziehung zu beenden, weil ihr Freund einen etwas doofen Satz gesagt hatte. Den konnte sie nicht einordnen und stellte gleich die ganze Beziehung in Frage - und das im Moment, wo beide ihre Wohnung auflösten um zusammen zu ziehen. "Geh doch erst einmal eine Runde um den Block oder joggen", riet ich ihr. "Beruhige dich etwas." Mit all der Wut im Bauch macht man in der Regel doch mehr kaputt als das man Probleme aus der Welt schafft. "Denk in Ruhe drüber nach, auch wenn es im ersten Moment noch so sehr brodelt in dir." Bei all der Aufregung verhaspelt man sich noch und sagt Dinge, die man selbst dann überhaupt nicht so meint. Da war ich früher auch ein ganz Großer drin. Doch seitdem ich mir angewöhnt habe, manchmal zwinge ich mich dazu. mal einige Stunden abzuwarten, da habe ich gemerkt, dass ich wesentlich klarer werde und die Dinge nicht unbedingt ganz gegen die Wand fahren.

Es gibt natürlich auch Situationen, die sollte man nicht auf sich sitzenlassen. Die sind so unverschämt und beleidigend, dass ein sofortiger Ausbruch nicht nur gut tut, sondern regelrecht nötig ist.

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