Signalsuche - wo geht es lang?

... ist sehr weit weg - mein Herzliebling leider auch. Manchmal schmerzt das Vermissen so stark, das Verlangen, das Ganze hier gemeinsam zu erleben, dass es wirklich schon zu einem Schmerzgefuehl im Brustbereich kommt.
Und die Eintracht hat auch verloren. Hey Jungs, jetzt strengt Euch mal an!

... drei Wochen.

Tausende Kilometer Steppe, mit maximal brusthohen Straeuchern, gruen-gelben Graesern, Tierskeletten am Strassenrand sowie Warnschildern vor Tieren. Hin und wieder auch mal ein Puff, an dem Lastwagenfahrer und andere Reisende einem suendigen Stuendchen nicht widerstehen koennen, zwei bis drei kargen Erhebungen und immer wieder die Hoffung, dass sich nach dem naechsten Huegel eine Ueberraschung auftun koennte. Macht es aber nicht.

Da gab es saemtliche Toten Hosen-Platten, 99 Luftballons lief auf einem Radiosender in einer Live-Version, in der deutsche Fans lauthals mitsangen, auf einem anderen Sender lief Lemon Tree, dieser Song einer Pforzheimer Band, deren Namen mir gerade entfallen ist.

In den Boarding Areas ist es immer schoen anzusehen, wie sich die Mitflieger auf den Zeitungsstand stuerzen. "What about a Journal?" Alles wird mitgenommen: Deutsche, englische, franzoesische und spanische Magazine. Und natuerlich werden die alle in den zwei Stunden auch durchgeackert.

Zwei Typen, die ebenfalls auf den Abflug warten, reisen zusammen, sind aber voneinander genervt. Ich wuerde gerne wissen, was sie beruflichen machen, habe allerdings nur vage Ideen. Erst tippe ich darauf, dass es Journalisten sind, spaeter auf Mode. Der eine blaettert in der aktuellen Vogue. Und fliegt nach Paris. Gibt es da einen Zusammenhang?

Mitten in der Natur habe ich gestern zum ersten Mal in meinem Leben Pinguine, Seeloewen, ein Guerteltiere und Lamas gesehen. Gerade die kleinen schwarz-weissen Seevoegel sind zu drollig, wie sie die Duenen hinauf watscheln, ihre Brunftrituale vollziehen oder mit kleinen Fischen im Schnabel an den Strand kommen.