Mittwoch, 7. Februar 2007
Bauch und Herz sind Partner, der Kopf immer allein.

... comment

 
Das ist wohl wahr. Dafür erfreut sich der Kopf "unbegrenzter Weltoffenheit".

... link  

 
Ist es nicht eher umgekehrt? Meist stößt doch gerade der Kopf an seine Grenzen.

... link  

 
Das Begriffsgefüge "unbegrenzte Weltoffenheit" im Zusammenhang mit dem menschlichen Geist meint lediglich, dass dieser "umweltfrei" ist. Er lebt nicht in einer Umwelt, sondern er "hat" Welt, ist er doch fähig, sich seine Außenwelt und jedes einzelne psychische Erlebnis zum Gegenstand zu machen, hoffen und über die Affektzustände hinaus etwas anstreben. Die Grenzen, auf die er stoßen mag, betreffen deshalb nicht die Möglichkeit zur maximalen Weltoffenheit, sondern die Art, seine eigene Wirklichkeit sinnlich und begrifflich zu erschließen und zu beschreiben. Denn die Grenzen der Sprache sind die Grenzen seiner Welt. Sprache ist Identität. Und Identität hat sich, um Identität sein zu können, von einem Nichtzugehörigen abzugrenzen (*außer bei der finalen "Allheit"). Der Inhalt des Bewusstseins besteht aus Grenzen, Identitäten, Zuständen, die es in der wirklichen Welt gar nicht gibt (*), die das Bewusstsein aber benötigt, um überhaupt etwas fassen zu können. So kann der "Kopf" (Geist) gar nicht anders, als immerfort an seine Grenzen zu stoßen.
Allerdings wäre es an dieser Stelle angezeigt, auch die schwammigen Begriffe "Bauch" und "Herz" bezüglich ihrer Grenzen zu untersuchen. Der Bauch versinnbildlicht das Unterbewusste und ist in keiner Weise umweltfrei, während das Herz als Seiltänzerin zwischen sinnlichem (teils begrifflichem) Bewusstein und Unterbewusstsein fungiert. Die Grenzen des "Bauches" sind in seiner Abhängigkeit von Umwelt und Selbsterhaltungstrieb gänzlich bestimmt durch dieselben. Das "Herz" liegt mit einem Teil im Bewusstsein und taugt daher auch als (individualethische) moralische Instanz.

... link  


... comment