Sonntag, 28. Januar 2007
Unterwegs gesehen (1)
Der kleine Junge mir gegebüber hat eine Träne unter seinem rechten Auge. Kurz unter seinem Auge hat sie haltgemacht und ich warte darauf, dass sie ihren Lauf über seine Wange fortsetzt. Macht sie aber nicht, obwohl das vollkommen meinen eigenen Erfahrungen und den Regeln der Schwerkraft widerspricht.

Es ist auch nicht so, dass es sich um eine kleine Träne handelt, die ihren Fortbewegungsdrang bereits verloren hat. Nein, sie ist voll und scheint die ganze Zeit an diesem einen seidenen Faden zu hängen, der in der nächtsen Sekunde reißen müsste. Wenn ich eine Träne spüre, dann wische ich diese meist instinktiv weg. Es sei denn, ich will spüren, wie sie weiter über mein Gesicht rollt und von meinem Kinn oder Wangenknochen in die Tiefe stürzt.

Der kleine Junge scheint sie nicht wahrzunehmen und ich beginne zu überlegen, ob es sich überhaupt um eine richtige Träne handelt. Vielleicht ist sie auch gefroren und hängt jetzt fest an den kleinen Gesichtshäarchen? Vielleicht ist es auch eine Glasträne, der neuste Schrei unter vier- bis sechsjährigen, die zeigen wollen: Schaut her, auch wir können Tränen vergießen.

Nach einer Viertelstunde hängt die Träne immer noch unter dem Auge und ich gebe es auf, zu raten. Der Vater des Kleinen gähnt mich sowieso die ganze Zeit an und zeigt mir und den anderen Mitfahrenden seine tollen Zähne. Ob die wohl echt sind?

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"Gebt mir ein U!" Die Menge: "U."
"Gebt mir ein F!" Die Menge: "F."
"Gebt mir ein F!" Die Menge: "F."
"Gebt mir ein T!" Die Menge: "T."
"Gebt mir ein A!" Die Menge: "A."
"WAS SAGE ICH?"
Die Menge: "UFFTA. UFFTA. UFFTATA."

In der Bahn war es gestern unüberhörbar. Die Rückrunde hat wieder begonnen.

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